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Katzenrasse Manxkatzen
Die von der Isle of Man stammende Manxkatze ist in Deutschland fast gar nicht anzutreffen. Ihr Erscheinungsbild wird geprägt durch den fehlenden oder stark verkürzten Schwanz und den kurzen
Vorderbeinen. Letztere bewirken einen hoppelnden Gang, wie man ihn von Hasen und Kaninchen kennt. Als Defektzucht wird sie nicht von allen Verbänden anerkannt und verstößt wie die Sphynx gegen das deutsche Tierschutzgesetz.
Der Gendefekt beschränkt sich nicht nur auf einer Schwanzdeformation, sondern bewirkt weitreichende Fehlentwicklung der Wirbelsäule, was zum Teil auch schmerzhaft ist. Außerdem ist der Defekt oft verbunden mit einer
Verkürzung des Enddarms und Funktionsbeeinträchtigung des für die Schließmuskulatur zuständigen Nervensystems. Ungewollte Unsauberkeit ist die Folge. Bezogen auf die Schwanzlosigkeit ist das Gen dominant. Als
Letalgen ist es jedoch rezessiv. Das bedeutet: Die lebenden Manxkatzen tragen das Manxgen nur heterozygot. Jeder vierte Nachkomme würde das Gen jedoch homozygot tragen und bereits als Fötus sterben, da sich die
Wirbelsäule nicht entwickeln kann. Von den lebend geborenen Nachkommen sind statistisch gesehen zwei Drittel als heterozygote Merkmalsträger behindert. Daher sollte auch in Ländern, deren Tierschutzgesetze diese
Zucht nicht verbieten, auf eine Zucht verzichtet werden.
Herkunft Die Manxkatze ist seit 1900 bekannt und wurde zuerst auf der Insel Man entdeckt. Sie ist aus einer Mutation (Gendefekt) entstanden. Über ihre Entstehung gibt es viele
Geschichten. So soll sie z.B. 1588 von Schiffbrüchigen der zerstörten spanischen Amada an Land gebracht worden sein. Manche glauben, daß die Manx von den japanischen Stummelschwanzkatzen (Japanese Bobtail)
abstammen, die von den Phöniziern nach Wales gebracht wurden. Dies wird jedoch mit der Tatsache widerlegt, daß das Gen für Stummelschwänze bei den japanischen Katzen nicht mit dem der Manx übereinstimmt. Einer Sage
nach sollen die Iren Katzen auf die Insel Man gebracht, ihnen die Schwänze abgeschlagen und als Helmschmuck verwendet haben. Die Story, wonach die Rasse dadurch entstanden ist, daß Noah durch das Zuschlagen einer
Tür auf seiner Arche den Schwanz versehentlich abgeklemmt hat, klingt auch nicht glaubhafter. Tatsache ist, daß die isolierte Lage der Insel den Fortbestand der Population gefördert hat.
Zuchtgeschichte Der erste auf diese Rasse spezialisierte Verein wurde bereits 1901 gegründet. Anerkennung durch den GCCF erfolgte in den 60-iger Jahren. Dennoch hat sich diese
Rasse bei den Katzenzüchtern und Liebhabern nicht durchgesetzt und einige Verbände verweigern die Anerkennung als Rasse.
Rassestandard:
Merkmal
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Ausprägung
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Körper
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kompakt, breite Brust, kurzer Rücken
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Kopfform
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groß, fast rund, vorspringende Wangen, kein Pinch, festes Kinn
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Ohren
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groß, hoch gesetzt,
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Nase
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mittellang, gerade, breit,
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Augen
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groß, rund, Augenfarbe passend zur Fellfarbe
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Beine
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kräftig, Hinterbeine deutlich länger als Vorderbeine
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Pfoten
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klein und rund
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Schwanz
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fehlt (Rassemerkmal), Hinterteil muß gut abgerundet sein, es darf kein Knochen hervortreten
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Farbe
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alle Farben außer Pointfarben
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Fell
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doppelt, Deckhaar: kurz, glänzend, Unterfell kurz und dicht
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Typische Fehler
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schwaches Kinn, fehlendes Unterfell, hervortretender Knochen am Ende des Rückgrates
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Varietäten Je nach Schwanzlänge unterscheidet man in
- Rumpy: kein Schwanz - Idealtyp der Manx
- Rumpy-riser: weniger, miteinander verwachsene Schwanzwirbel
- Stubby / Stumpy: Stummelschwanz
- Longy: fast normale Schwanzlänge
Charakter Die Manxkatze gilt als ruhig und gutmütig. Fremden gegenüber ist sehr scheu, zu ihren Besitzern ist sie anhänglich.
Haltung Es handelt sich um eine zwar ruhige und gesellige Familienkatze, die gerne klettert. Allerdings ist vom
Erwerb einer solchen Katze aufgrund der Qualzuchtproblematik abzuraten.
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